Discussion:
ISDN - VoIP
(zu alt für eine Antwort)
Sven Schulz
2013-01-16 19:56:17 UTC
Permalink
Hallo,

ich suche einen Vollanschlussanbieter für einen Neuanschluß. Ein alter
Anschluß existiert nicht.

DSL: 16MBit reichen aus
Telefonie: 3 Rufnummern, eventuell erweiterbar auf weitere Rufnummern
Fax: ja, soll funktionieren
Verhalten: Auslandstelefonate praktisch nicht, pre-selection für Funk,
Flatrate Festnetz

Der Anschluss ist, wenn er geschaltet ist, ein Geschäftsanschluss für 3
Leute.

In der c't (Ausgabe 16/2012, Seite 104) war ein interessanter Artikel drin.
Dort las ich folgendes, sinngemaess:
Als 'echter' Vollanbieter kommt ein Kabelnetzbetreiber oder Telekom in
Frage. Telekom verlangt für sein Angebot Flat Internet + Flat Festnetz ~35€
(Call+Surf Comfort), billiger ist es bei Vodafone ~30€ (classic paket).

Was mich besonders interessiert ist das hier:
"Die Telekom verkauft DSL-Anschlüsse in Kombination mit einem Analogen- oder
ISDN-Anschluss offenbar nur noch sehr ungern. Wählt man das Produkt Call +
Surf Basic bekommt man nur 2MBit/s. Verzichtet man auf den separaten
Telefonanschluss und wählt statt dessen die VoIP-Variante, erhält man volle
16 MBit/s Bandbreite zum gleichen Preis. Obendrauf gibt es einen
VoIP-Anschluss mit dem Leistungsumfang eines ISDN-Anschlusses, also zwei
Leitungen und drei Rufnummern."

Das finde ich attraktiv, jedoch stelle ich mir Fragen.

Ist pre-selection möglich?
Gibt es eine Gesprächsflat?
Wo werden die 3 Rufnummern zugeordnet?
Muß in den Räumen wo der Anschluss sitzt, ein VoIP-Router die ganze Zeit
laufen?
Woher kommt die Rufnummer?

Fragen über Fragen.

Sven
Oliver Schwickert
2013-01-16 20:12:29 UTC
Permalink
"[...] also zwei Leitungen und drei Rufnummern."
"zwei Leitungen" gilt übrigens nur für ausgehende Gespräche. Eingehend
sind mehr Verbindungen möglich.

[Call & Surf Basic IP]
Das finde ich attraktiv, jedoch stelle ich mir Fragen.
Ist pre-selection möglich?
Ja. <http://hilfe.telekom.de/hsp/cms/content/HSP/de/3378/faq-323116137>
Gibt es eine Gesprächsflat?
Nein, bei Basic nicht. Eine Flatrate ins Deutsche Festnetz ist nur beim
5 € teureren Comfort oder höherwertigen Tarifen enthalten.
Wo werden die 3 Rufnummern zugeordnet?
K.A., was Du damit meinst.
Muß in den Räumen wo der Anschluss sitzt, ein VoIP-Router die ganze Zeit
laufen?
Wenn Du telefonieren bzw. telefonisch erreichbar sein willst, muß der
Router laufen.
Woher kommt die Rufnummer?
K.A., s.o.
Michael Landenberger
2013-01-17 13:04:58 UTC
Permalink
Post by Sven Schulz
ich suche einen Vollanschlussanbieter für einen Neuanschluß. Ein alter
Anschluß existiert nicht.
Dann kommt eigentlich nur die Telekom in Frage. Telekom-Mitbewerber tun sich
mit der Schaltung von Neuanschlüssen gelegentlich schwer. Sie wollen lieber
bestehende Anschlüsse übernehmen.
Post by Sven Schulz
DSL: 16MBit reichen aus
Telefonie: 3 Rufnummern, eventuell erweiterbar auf weitere Rufnummern
Grundsätzlich würde ich alle Rufnummern (max. 10) gleich bei Beauftragung des
Anschlusses bestellen. Dann werden sie kostenlos bereitgestellt. Bestellt man
die Nummern später nach, verlangt zumindest die Telekom einen
Bereitstellungspreis (AFAIK 10 Euro pro Nummer).
Post by Sven Schulz
Fax: ja, soll funktionieren
Verhalten: Auslandstelefonate praktisch nicht, pre-selection für Funk,
Flatrate Festnetz
Der Anschluss ist, wenn er geschaltet ist, ein Geschäftsanschluss für 3
Leute.
Das Anforderungsprofil "Geschäftsanschluss und Fax-Tauglichkeit" lässt bei mir
sofort die Lampe "auf jeden Fall echtes ISDN" aufleuchten.
Post by Sven Schulz
In der c't (Ausgabe 16/2012, Seite 104) war ein interessanter Artikel drin.
Als 'echter' Vollanbieter kommt ein Kabelnetzbetreiber oder Telekom in
Frage. Telekom verlangt für sein Angebot Flat Internet + Flat Festnetz ~35€
(Call+Surf Comfort), billiger ist es bei Vodafone ~30€ (classic paket).
"Die Telekom verkauft DSL-Anschlüsse in Kombination mit einem Analogen- oder
ISDN-Anschluss offenbar nur noch sehr ungern.
Das ändert sich immer mal wieder. Es gab Zeiten, da erforderte es tatsächlich
viel Überredungskunst, echtes Festnetz zu bestellen. Dann wieder war es ganz
einfach. Im Augenblick ist zumindest bei der Online-Bestellung von Call&Surf
Comfort keinerlei Überredungskunst notwendig: man wählt einfach "Universal"
aus und bekommt dann echtes ISDN (kostet 4 Euro Aufpreis gegenüber einem
Analog- oder IP-Anschluss). Wenn verfügbar, wäre u. U. Vodafone eine
Alternative. Dort kostet echtes ISDN keinen Aufpreis gegenüber einem
vergleichbaren, VoIP-basierten Anschluss. Um bei Vodafone echtes ISDN zu
bekommen, muss man zum gewählten Anschlusspaket die Zusatzoption
"Komfort-Anschluss *classic*" hinzubestellen. Die Kosten für einen Anschluss
mit echtem ISDN, DSL 16000 und Dreifach-Flat (für Gespräche ins Festnetz und
ins gesamte Vodafone-Mobilfunknetz sowie fürs Internet) betragen derzeit 33,95
Euro/Monat. Sie setzen sich zusammen aus dem Anschlusspaket "DSL plus
MobileFlat" für 29,95 Euro/Monat und der Zusatzoption "Komfort-Anschluss
classic" (=echtes ISDN) für 4 Euro/Monat.
Post by Sven Schulz
Wählt man das Produkt Call +
Surf Basic bekommt man nur 2MBit/s. Verzichtet man auf den separaten
Telefonanschluss und wählt statt dessen die VoIP-Variante, erhält man volle
16 MBit/s Bandbreite zum gleichen Preis.
Du wolltest eine Festnetzflat, also kommt Call&Surf Basic schon mal nicht in
Frage, denn das enthält keine solche. Beim Paket *mit* Festnetzflat (Call&Surf
Comfort) ist nach meinem Kenntnisstand die DSL-Bandbreite zumindest beim
Downstream nicht davon abhängig, ob man VoIP oder echtes Festnetz bestellt.
Beim Upstream kann es allerdings Unterschiede geben: bei VoIP-Anschlüssen
werden die Frequenzbereiche frei, die bei konventionellen Anschlüssen für die
Telefonie genutzt werden. Die freigewordenen Frequenzen kann man für DSL
nutzen. Resultat ist ein schnellerer Upstream. Solche Anschlüsse heißen bei
der Telekom "DSL ohne Splitter". Technisch gesehen sind es Annex-J-Anschlüsse.
Die Norm, bei der die unteren Frequenzen für Telefonie freigehalten werden,
heißt dagegen "Annex B".
Post by Sven Schulz
Das finde ich attraktiv, jedoch stelle ich mir Fragen.
Bei Privatanschlüssen kann man das vertreten. Bei Geschäftsanschlüssen würde
ich aber die Finger von IP-Anschlüssen lassen.
Post by Sven Schulz
Ist pre-selection möglich?
Ja.
Post by Sven Schulz
Gibt es eine Gesprächsflat?
Bei Call&Surf Basic nicht. Die Flat ist erst bei Call&Surf Comfort enthalten.
Post by Sven Schulz
Wo werden die 3 Rufnummern zugeordnet?
Im ISDN-Endgerät oder (bei VoIP-Anschlüssen) im IAD ("Integrated Access
Device", dessen Funktion bei der Telekom üblicherweise ein Speedport-Router
übernimmt).
Post by Sven Schulz
Muß in den Räumen wo der Anschluss sitzt, ein VoIP-Router die ganze
Zeit laufen?
Bei IP-Anschlüssen ja. Bei konventionellen Anschlüssen nicht notwendigerweise.
Post by Sven Schulz
Woher kommt die Rufnummer?
Sie kann entweder eingehend portiert werden oder sie wird von der Telekom
zugewiesen. Portiert man weniger Rufnummern als beim Anschluss enthalten sind,
werden nur die überzähligen Nummern von der Telekom zugewiesen.

Gruß

Michael
Jens Bock
2013-01-17 18:38:12 UTC
Permalink
Post by Sven Schulz
Der Anschluss ist, wenn er geschaltet ist, ein Geschäftsanschluss für 3
Leute.
Gibt es eine plausible Begründung, bei diesem Anforderungsprofil
freiwillig auf VoIP statt echtes ISDN zu setzen?

(Ich hoffe 'mal, das Geschäftsmodell scheitert nicht an zusätzlichen
Kosten in Höhe von 4 Euro pro Monat?!?)

Gruß,
Jens
Sven Schulz
2013-01-19 00:05:02 UTC
Permalink
Post by Jens Bock
Gibt es eine plausible Begründung, bei diesem Anforderungsprofil
freiwillig auf VoIP statt echtes ISDN zu setzen?
(Ich hoffe 'mal, das Geschäftsmodell scheitert nicht an zusätzlichen
Kosten in Höhe von 4 Euro pro Monat?!?)
Nein, an 4 Euro wird nicht scheitern. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob
es Sinn macht an einer über 25 Jahre alten Telekommunikationstechnik
festzuhalten. Im Augenblick sehe ich keine sofort verfügbare, zuverlässige
Alternative. Einen Gedanken ist es aber Wert.

Sven
Ante Auber
2013-01-30 17:49:29 UTC
Permalink
Post by Sven Schulz
Post by Jens Bock
Gibt es eine plausible Begründung, bei diesem Anforderungsprofil
freiwillig auf VoIP statt echtes ISDN zu setzen?
(Ich hoffe 'mal, das Geschäftsmodell scheitert nicht an zusätzlichen
Kosten in Höhe von 4 Euro pro Monat?!?)
Nein, an 4 Euro wird nicht scheitern. Allerdings bin ich mir nicht
sicher ob es Sinn macht an einer über 25 Jahre alten
Telekommunikationstechnik festzuhalten. Im Augenblick sehe ich keine
sofort verfügbare, zuverlässige Alternative. Einen Gedanken ist es aber
Wert.
Sven
Fax ist aber auch eine über 25 Jahre alte Technologie; und daran willst
Du ernsthaft festhalten?

T.38 braucht eine Gegenstelle, die auch T.38 kann. Und FoIP ist eine
Krücke; hier prallen die Datenübertragungs-Technologien den 20. und des
21. Jahrhunderts aufeinander. :-) Sichwort: Hufmann-Codierung,
Paketorientierte Übertragung bei TCP/IP usw. usw.

Telefaxe über VoIP funktionieren bis ca. 20 Seiten Umfang eigentlich
ziemlich problemlos, darüber hinaus wirds kritisch. Muss man eben erst
die erste Hälfte der 40 Seiten senden, nochmal neu wählen und dann die
zweite Hälfte.

Widipedia wird Dir weiterhelfen ...

Viele Grüße
Ante
Michael Landenberger
2013-01-31 10:30:06 UTC
Permalink
Post by Ante Auber
Fax ist aber auch eine über 25 Jahre alte Technologie; und daran willst
Du ernsthaft festhalten?
Solange die Technik funktioniert und auch anderswo noch häufig eingesetzt
wird, warum nicht? Man kann ja Fax auch mit modernen Geräten und Diensten
(Onlinefax) nutzen.
Post by Ante Auber
Telefaxe über VoIP funktionieren bis ca. 20 Seiten Umfang eigentlich
ziemlich problemlos, darüber hinaus wirds kritisch.
Warum eigentlich? Worin unterscheidet sich das Faxsignal ab der 21. Seite von
dem der vorhergehenden Seiten? Und wieso schafft es das Signal der ersten 20
Seiten über eine VoIP-Strecke, das ab der 21. Seite jedoch nicht mehr?

Aber egal: wenn ich Fax auf meiner Anforderungsliste hätte, stünde da immer
"zuverlässig" davor. Und das bedeutet u. A., dass *jedes* Fax ohne Gefrickel
auf meiner Seite durchgeht, egal ob es eine oder hundert Seiten hat.

Gruß

Michael
Ante Auber
2013-01-31 17:51:21 UTC
Permalink
Post by Michael Landenberger
Post by Ante Auber
Fax ist aber auch eine über 25 Jahre alte Technologie; und daran willst
Du ernsthaft festhalten?
Solange die Technik funktioniert und auch anderswo noch häufig eingesetzt
wird, warum nicht? Man kann ja Fax auch mit modernen Geräten und Diensten
(Onlinefax) nutzen.
Post by Ante Auber
Telefaxe über VoIP funktionieren bis ca. 20 Seiten Umfang eigentlich
ziemlich problemlos, darüber hinaus wirds kritisch.
Warum eigentlich? Worin unterscheidet sich das Faxsignal ab der 21. Seite von
dem der vorhergehenden Seiten? Und wieso schafft es das Signal der ersten 20
Seiten über eine VoIP-Strecke, das ab der 21. Seite jedoch nicht mehr?
Hi,
Telefax wurde für Punkt-zu-Punkt Verbindungen entwickelt, wie sie bei
POTS (ISDN oder analog) üblich ist. Dabei wird das zu sendende Dokument
zeilenweise abgetastet und per Hufmann-Code über die Telefon-Leitung
geschickt (das bekannte Fax-Gezirpe). Beim Empfänger wird der
Hufmann-Code wieder als Bild zusammengesetzt und ausgedruckt. So das
Konzept, was auch bei POTS gut funktioniert.

Bei Fax über VoIP soll das eigentlich genauso funktionieren, aber:
TCP/IP (UDP) (VoIP) ist eine paketorientierte Leitung, keine
Punkt-zu-Punkt-Verbindung. So kann es passieren, dass Pakete Deines
Telefaxes unterschiedliche Leitungswege nehmen, weshalb
Laufzeitunterschiede entstehen. Diese Pakete müssen beim Empfänger
wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden. Und hier
liegt das Problem. Die Daten sind erstens Hofmann-codiert und zweitens
VoIP-"codiert", das führt bei längerer Datenübertragung bei Telefax über
VoIP zu Problemen. VoIP ist eine Anwendung, die auf UPD-Ports
zurückgreift. UDP gibt an den Absender keine Rückmeldung, ob das Paket
fehlerfrei übertragen worden ist, im Gegensatz zu TCP/IP. Das bedeutet,
dass der Empfänger des Telefaxes bei längerer Faxübertragung zunehmend
Fehler im übertragenen Dokument sieht, also Aussetzer, mistig
zusammengesetzte Seiten usw. Bis dorthin, dass Du die Faxübertragung
nicht vollständig beenden kannst, weil das Sendfax-Gerät mit
Fehlermeldung abbricht.

Aber auch, wenn das Telefax per TCP/IP übertragen werden würde, würden
fehlerhafte Pakete zurückgewiesen und vom Absender erneut angefordert
werden. Das führt zu neuen Problemen. Bestimmte Stellen im Fax erneut
abzutasten und erneut zu senden sind vom Fax-Protokoll nicht vorgesehen.

Da gibts noch FoIP, mit dem T.38 Protokoll, welches aber eine
entsprechende Gegenstelle voraussetzt. Also muss der Empfänger auch
T.38-Faxe empfangen können; es sei denn, der DSL-Provider setzt das
Dokumente intern auf Gruppe3-Fax um. Alles ziemlich kompliziert, das Ganze.
Post by Michael Landenberger
Aber egal: wenn ich Fax auf meiner Anforderungsliste hätte, stünde da immer
"zuverlässig" davor. Und das bedeutet u. A., dass *jedes* Fax ohne Gefrickel
auf meiner Seite durchgeht, egal ob es eine oder hundert Seiten hat.
Gruß
Michael
An die mitlesenden Experten:
ich habe hier versucht, ziemlich simpel auf die Probleme einzugehen.
Niemnand braucht mich also über SIP, IAX, Codecs usw. usf. aufzuklären.

Viele Grüße
Ante

der sich gern weiterbildet und sich eines anderen belehren lässt.
Ante Auber
2013-01-31 17:58:41 UTC
Permalink
Post by Ante Auber
Post by Michael Landenberger
Post by Ante Auber
Fax ist aber auch eine über 25 Jahre alte Technologie; und daran willst
Du ernsthaft festhalten?
Solange die Technik funktioniert und auch anderswo noch häufig eingesetzt
wird, warum nicht? Man kann ja Fax auch mit modernen Geräten und Diensten
(Onlinefax) nutzen.
Post by Ante Auber
Telefaxe über VoIP funktionieren bis ca. 20 Seiten Umfang eigentlich
ziemlich problemlos, darüber hinaus wirds kritisch.
Warum eigentlich? Worin unterscheidet sich das Faxsignal ab der 21. Seite von
dem der vorhergehenden Seiten? Und wieso schafft es das Signal der ersten 20
Seiten über eine VoIP-Strecke, das ab der 21. Seite jedoch nicht mehr?
Hi,
Telefax wurde für Punkt-zu-Punkt Verbindungen entwickelt, wie sie bei
POTS (ISDN oder analog) üblich ist. Dabei wird das zu sendende Dokument
zeilenweise abgetastet und per Hufmann-Code über die Telefon-Leitung
geschickt (das bekannte Fax-Gezirpe). Beim Empfänger wird der
Hufmann-Code wieder als Bild zusammengesetzt und ausgedruckt. So das
Konzept, was auch bei POTS gut funktioniert.
TCP/IP (UDP) (VoIP) ist eine paketorientierte Leitung, keine
Punkt-zu-Punkt-Verbindung. So kann es passieren, dass Pakete Deines
Telefaxes unterschiedliche Leitungswege nehmen, weshalb
Laufzeitunterschiede entstehen. Diese Pakete müssen beim Empfänger
wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden. Und hier
liegt das Problem. Die Daten sind erstens Hofmann-codiert und zweitens
VoIP-"codiert", das führt bei längerer Datenübertragung bei Telefax über
VoIP zu Problemen. VoIP ist eine Anwendung, die auf UPD-Ports
zurückgreift. UDP gibt an den Absender keine Rückmeldung, ob das Paket
fehlerfrei übertragen worden ist, im Gegensatz zu TCP/IP. Das bedeutet,
dass der Empfänger des Telefaxes bei längerer Faxübertragung zunehmend
Fehler im übertragenen Dokument sieht, also Aussetzer, mistig
zusammengesetzte Seiten usw. Bis dorthin, dass Du die Faxübertragung
nicht vollständig beenden kannst, weil das Sendfax-Gerät mit
Fehlermeldung abbricht.
Aber auch, wenn das Telefax per TCP/IP übertragen werden würde, würden
fehlerhafte Pakete zurückgewiesen und vom Absender erneut angefordert
werden. Das führt zu neuen Problemen. Bestimmte Stellen im Fax erneut
abzutasten und erneut zu senden sind vom Fax-Protokoll nicht vorgesehen.
Da gibts noch FoIP, mit dem T.38 Protokoll, welches aber eine
entsprechende Gegenstelle voraussetzt. Also muss der Empfänger auch
T.38-Faxe empfangen können; es sei denn, der DSL-Provider setzt das
Dokumente intern auf Gruppe3-Fax um. Alles ziemlich kompliziert, das Ganze.
Post by Michael Landenberger
Aber egal: wenn ich Fax auf meiner Anforderungsliste hätte, stünde da immer
"zuverlässig" davor. Und das bedeutet u. A., dass *jedes* Fax ohne Gefrickel
auf meiner Seite durchgeht, egal ob es eine oder hundert Seiten hat.
Gruß
Michael
ich habe hier versucht, ziemlich simpel auf die Probleme einzugehen.
Niemnand braucht mich also über SIP, IAX, Codecs usw. usf. aufzuklären.
Viele Grüße
Ante
der sich gern weiterbildet und sich eines anderen belehren lässt.
Ich meinte natürlich Huffman-Code, sorry.
Martin Schoenbeck
2013-01-31 19:47:54 UTC
Permalink
Hallo Kurt,
Post by Ante Auber
Aber auch, wenn das Telefax per TCP/IP übertragen werden würde, würden
fehlerhafte Pakete zurückgewiesen und vom Absender erneut angefordert
werden. Das führt zu neuen Problemen. Bestimmte Stellen im Fax erneut
abzutasten und erneut zu senden sind vom Fax-Protokoll nicht vorgesehen.
K3wl. Wenn Dir bei einer Telnet-Verbindung Pakete verloren gehen, bekommst
Du dann vom Programm eine Aufforderung, die Zeichen nochmal zu tippen?
Läuft ja auch über TCP/IP.

Gruß Martin
--
Bitte nicht an der E-Mail-Adresse fummeln, die paßt so.
Michael Landenberger
2013-01-31 21:31:21 UTC
Permalink
Telefax wurde für Punkt-zu-Punkt Verbindungen entwickelt, (...)
Die technischen Hintergründe musst du mir nicht erklären, die sind mir
bekannt. Mich interessiert nur die Frage, warum eine Faxübertragung über VoIP
bis zu einer bestimmten Seitenzahl funktioniert und danach nicht mehr. Die von
dir beschriebenen Probleme treten nämlich schon ab der ersten Seite auf. Wenn
sie eine Faxübertragung stören, dann müsste es eigentlich schon ab der ersten
Seite zu Aussetzern und Abbrüchen kommen. Dagegen müsste eine Faxverbindung,
die sich von den beschriebenen Problemen nicht stören lässt, in der Lage sein,
beliebig lange Dokumente zu übertragen. Angesicht dessen ist es rätselhaft,
wenn eine Faxverbindung über VoIP für ca. 10-20 Seiten funktioniert, danach
aber plötzlich abbricht.

Gruß

Michael
Gernot Zander
2013-02-01 05:50:48 UTC
Permalink
Hi,
Post by Michael Landenberger
beliebig lange Dokumente zu übertragen. Angesicht dessen ist es rätselhaft,
wenn eine Faxverbindung über VoIP für ca. 10-20 Seiten funktioniert, danach
aber plötzlich abbricht.
Soweit ich das höre (wenn ich atm2 gemacht habe), wird die Seite selbst
ja mit V29 oder v17 übertragen, der Handshake vorher und zwischen den
Seiten aber mit v21.
Damit das klappt, muss die Seite mindestens halbwegs (also sage ich mal
zu 98%) angekommen sein, weil sonst der Empfänger noch auf v29-Bytes
wartet, der Sender aber schon mit v21 die nächste Seite ankündigt. Daher
bricht das Fax dann oft an der Seitengrenze ab. Und je mehr Seiten,
desto wahrscheinlicher wird das halt.

(Eine andere Hypothese hab' ich auch noch, aus meinen Beobachtungen: Die
Erkennung ob Fax oder Voice, die die VoIP-Encoder machen, schaltet beim
Wechsel von <nix>->v21, beim Wechsel von v21->v29, und sicher auch
wieder umgekehrt v29->v21 kurz aus/um/erkennt neu. Ich merke, dass die
Handshake-Phase über VoIP deutlich unsicherer ist als über echtes
Festnetz. D.h. beim Handshake brechen bereits vor dem Übertragen 30% der
Verbindungen ab. Die Übertragung selbst ist dann aber kein Problem.
Verbindet man das mit obigem, dass also zwischen den Seiten ein kurzer
Handshake stattfindet [da könnte der Empfänger sogar eine Wiederholung
der Seite anfordern, was ein Papierfax nicht kann, was aber mit
Fax-Software durchaus funktioniert], dann erhöht sich die
Abbruch-Wahrscheinlichkeit beim Seitenwechsel nochmal kräftig.)

mfg.
Gernot
--
<***@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Strom macht klein, schwarz und hässlich.
Marc Haber
2013-02-01 08:27:47 UTC
Permalink
Post by Ante Auber
TCP/IP (UDP) (VoIP) ist eine paketorientierte Leitung, keine
Punkt-zu-Punkt-Verbindung. So kann es passieren, dass Pakete Deines
Telefaxes unterschiedliche Leitungswege nehmen, weshalb
Laufzeitunterschiede entstehen. Diese Pakete müssen beim Empfänger
wieder in der richtigen Reihenfolge zusammengesetzt werden. Und hier
liegt das Problem. Die Daten sind erstens Hofmann-codiert und zweitens
VoIP-"codiert", das führt bei längerer Datenübertragung bei Telefax über
VoIP zu Problemen. VoIP ist eine Anwendung, die auf UPD-Ports
zurückgreift.
Bis hier habe ich keinen Punkt gefunden, wo ich Dir wirklich
widersprechen könnte. Deine Ausführungen lesen sich zwar hanebüchen,
sind aber mit viel Wohlwollen richtig.

Zu diesem Wohlwollen gehört, dass man Dir durchgehen lässt, dass Du
generell schreibst, dass alle VoIP-Protokolle auf UDP aufsetzen. Das
würde ich in dieser Allgemeinheit nicht stehen lassen wollen, wenn es
auch auf die am meisten verbreiteten Protokolle SIP/RDP und H232
wenigstens für die eigentliche Stream-Übertragung zutrifft.
Post by Ante Auber
UDP gibt an den Absender keine Rückmeldung, ob das Paket
fehlerfrei übertragen worden ist, im Gegensatz zu TCP/IP.
Hier wird es jetzt aber Unfug. UDP (sic!) setzt genauso wie TCP (sic!)
auf IP auf. UDP und TCP/IP zusammen im Gegensatz zu setzen ist
terminologisch sehr unsauber. TCP/IP ist der (unsaubere, zugegeben)
Begriff für die komplete Protokollsuite, die außer IP, TCP und UDP
noch einen ganzen Zoo anderer Protokolle umfasst.
Post by Ante Auber
Aber auch, wenn das Telefax per TCP/IP übertragen werden würde,
Das Telefax wird per TCP/IP übertragen, und zwar genauer gesagt UDP
über IP. Du wolltest sagen, wenn es per TCP übertragen wird.
Post by Ante Auber
würden
fehlerhafte Pakete zurückgewiesen und vom Absender erneut angefordert
werden. Das führt zu neuen Problemen. Bestimmte Stellen im Fax erneut
abzutasten und erneut zu senden sind vom Fax-Protokoll nicht vorgesehen.
Nichtsdestotrotz würde jeder Vordiploman^wBachelorkandidat eine
Pufferung implementieren und die abgetasteten Daten erst verwerfen,
wenn der Empfänger den Empfang bestätigt hat.

Das eigentliche Problem ist, dass das Fax-Protokoll keine Möglichkeit
vorsieht, den Sender zur erneuten Übertragung zu veranlassen. Da ist
halt nur "ordentlich empfangen" und "Fehler" vorgesehen, und diese
Rückmeldung funktioniert natürlich auch über UDP. Sonst bekäme der
Sender ja gar keine Information dass sein Fax nicht funktioniert hat.
Post by Ante Auber
Da gibts noch FoIP, mit dem T.38 Protokoll, welches aber eine
entsprechende Gegenstelle voraussetzt. Also muss der Empfänger auch
T.38-Faxe empfangen können; es sei denn, der DSL-Provider setzt das
Dokumente intern auf Gruppe3-Fax um.
Das macht nicht der DSL-Provider, sondern der SIP-Provider, und wer
klar denkt tut das für alle Faxe, die ins POTS gegated werden.
Post by Ante Auber
ich habe hier versucht, ziemlich simpel auf die Probleme einzugehen.
Niemnand braucht mich also über SIP, IAX, Codecs usw. usf. aufzuklären.
Das habe ich gelesen, aber ein Teil Deiner Verkürzungen ist dafür
geeignet, Leute mit weniger Kenntnissen nachhaltig auf den Holzweg zu
schicken. Deswegen musste ich Dir widersprechen.

Grüße
Marc
--
-------------------------------------- !! No courtesy copies, please !! -----
Marc Haber | " Questions are the | Mailadresse im Header
Mannheim, Germany | Beginning of Wisdom " | http://www.zugschlus.de/
Nordisch by Nature | Lt. Worf, TNG "Rightful Heir" | Fon: *49 621 72739834
Ante Auber
2013-02-01 20:24:58 UTC
Permalink
Post by Marc Haber
Post by Ante Auber
ich habe hier versucht, ziemlich simpel auf die Probleme einzugehen.
Niemnand braucht mich also über SIP, IAX, Codecs usw. usf. aufzuklären.
Das habe ich gelesen, aber ein Teil Deiner Verkürzungen ist dafür
geeignet, Leute mit weniger Kenntnissen nachhaltig auf den Holzweg zu
schicken. Deswegen musste ich Dir widersprechen.
Grüße
Marc
Hi Marc,
das Ganze ist meinem gefährlichen Halbwissen entsprungen, wie ich Deinem
Posting entnehmen kann und will. Deshalb entschuldige ich mich und lerne
daraus, dass ich mich viel intensiver mit den Sachen beschäftigen muss,
bevor ich etwas dazu schreibe.

Können wir uns bitte auf folgende Formel einigen:

"Im Großen und Ganzen ziemlich richtig, nur die Details müssen Sie
wesentlich besser herausarbeiten". So etwa eine Note 3-4 auf einer Skala
von 1 - 6 ?? Damit wäre ich in meinem Alter schon zufrieden ...

Schöne Grüße
Ante.
Gernot Zander
2013-01-31 18:29:01 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ante Auber
Fax ist aber auch eine über 25 Jahre alte Technologie; und daran willst
Du ernsthaft festhalten?
Unser Hausmeister und unsere Sekretärinnen und auf der Gegenseite der
Schlosser, Zimmermann usw. können ein Blatt bemalen, in ein Gerät
stecken und eine Telefonnummer eintippen.
Muss besagter Hausmeister etwas per Mail senden, schickt er entweder nur
die Verknüpfung oder begrüßt mich morgens mit "Gernot - Notfall!", und
dann muss ich ihm das machen. Nicht, dass ich das nicht bereitwillig
täte, kein Problem, aber es zeigt, denke ich, das Problem.

mfg.
Gernot
--
<***@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
Die Ehe ist eine wunderbare Einrichtung, die zwei Menschen befaehigt,
gemeinsam Schwierigkeiten zu ertragen, die sie nie gehabt haetten,
wenn sie einander nicht geheiratet haetten. (Lucky Luke)
Ante Auber
2013-01-31 19:31:28 UTC
Permalink
Post by Gernot Zander
Hi,
Post by Ante Auber
Fax ist aber auch eine über 25 Jahre alte Technologie; und daran willst
Du ernsthaft festhalten?
Unser Hausmeister und unsere Sekretärinnen und auf der Gegenseite der
Schlosser, Zimmermann usw. können ein Blatt bemalen, in ein Gerät
stecken und eine Telefonnummer eintippen.
Muss besagter Hausmeister etwas per Mail senden, schickt er entweder nur
die Verknüpfung oder begrüßt mich morgens mit "Gernot - Notfall!", und
dann muss ich ihm das machen. Nicht, dass ich das nicht bereitwillig
täte, kein Problem, aber es zeigt, denke ich, das Problem.
mfg.
Gernot
OK, Gernot,
richtig was Du schreibst. Ich schrieb weiter oben sinngemäß: ein
Telefax, welches wenige Seiten (bis etwa 20 Seiten) umfasst, geht auch
mehr oder weniger problemlos durch.

Eines was 2 oder drei Seiten umfasst, wird sicherlich ziemlich
problemlos durchgehen. Aber bei Fax, die umfangreicher sind, werden sich
die beschriebenen Probleme nicht sicher ausschließen lassen, weil
systemimmanent. Das ist also reichlich unzuverlässig; und der OP bestand
auf *zuverlässige" Faxübertragung.

Viele Grüße
Ante.
Gernot Zander
2013-02-01 05:35:29 UTC
Permalink
Hi,
Post by Ante Auber
richtig was Du schreibst. Ich schrieb weiter oben sinngemäß: ein
Telefax, welches wenige Seiten (bis etwa 20 Seiten) umfasst, geht auch
mehr oder weniger problemlos durch.
Naja, das reicht ja. Mehr als 2 Seiten schickt der nie. Bei mehr als 20
kommt wohl jeder auf die Idee, das anders zu machen.
Problem ist: Vor 1,5 Jahren als ich mehr oder minder freiwillig zu VoIP
ging, funktionierte von VoIP zu VoIP nicht mal eine Seite zuverlässig
(Festnetz-VoIP und umgekehrt war besser, aber auch nicht gut).
Inzwischen muss ein gewisser Draht-Anbieter was verbessert haben und es
geht, selbst Modem mit 33k6 geht, jedenfalls vor 2-3 Wochen, wo ich
nochmal eine große Testrunde gemacht habe.

mfg.
Gernot
--
<***@gmx.de> (Gernot Zander) *Keine Mailkopien bitte!*
With a Pentium you really can reboot faster.
Erik Vogelgsang
2013-02-02 20:44:56 UTC
Permalink
Post by Jens Bock
Post by Sven Schulz
Der Anschluss ist, wenn er geschaltet ist, ein Geschäftsanschluss für 3
Leute.
Gibt es eine plausible Begründung, bei diesem Anforderungsprofil
freiwillig auf VoIP statt echtes ISDN zu setzen?
Vielleicht müssen diese drei Leute alle gleichzeitig telefonieren?
--
Gruß Erik.
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